„Ich bin schon seit zwei Jahren in Deutschland“, erzählt mir meine Gesprächspartnerin Olena (57), „aber ich habe in meinem Umfeld keine Gelegenheit, Deutsch zu sprechen“. Auf der Suche nach geeigneten Möglichkeiten stieß sie auf Little World und meldete sich, zunächst ohne große Erwartungen, an.

Für mich, die Sprachpatin (52), ist das Konzept von Little World perfekt. Ich kommuniziere ohnehin tagtäglich via Videochat mit Menschen auf der ganzen Welt, da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mobil bin. Diese Kommunikationsform nun auch mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbinden zu können, ist wie für mich gemacht. Und so wurde ich mit Olena gematcht.

Wir haben uns gleich gut verstanden und bei unseren virtuellen Treffen zweimal die Woche immer ein Gesprächsthema. Olena hat meistens schon Fragen parat, ob zum deutschen Schulsystem wegen ihres Enkels, zu Bewerbungsgesprächen oder einfach wo der Unterschied zwischen müssen und sollen ist. Wir sprechen auch über ihre Heimat, die Ukraine, und die Situation dort. Und dass es im Ukrainischen viele deutsche Wörter gibt, wie zum Beispiel „Dach“. 

Unser 10. Gespräch haben wir längst hinter uns und das nächste steht schon im Kalender. Wir fangen ja gerade erst an, uns richtig kennenzulernen. „Ich habe schon viel gelernt“, freut sich Olena. Dank unserer Gespräche traut sie sich jetzt auch eher, im Alltag Deutsch zu sprechen. Warum sollten wir also den Gesprächspartner wechseln? Never change a winning team!