Corporate Volunteering trifft Integration
Accenture und Little World schaffen Perspektiven
„Es ist ein bisschen wie eine Brieffreundschaft, nur persönlicher, denn im Videocall kann man sich sehen. Ich glaube nicht, dass es einen riesigen Unterschied zwischen offline und online gibt“, beschreibt Christiane Richter das Prinzip von Little World. Als Botschafterin für unsere NGO beim Beratungsunternehmen Accenture hat sie selbst eine Sprachpatenschaft übernommen.
Sprache verbindet
Accenture veranstaltet jedes Jahr die sogenannte Season of Impact: Sechs Wochen lang können Mitarbeiter:innen ein Corporate Volunteering-Projekt aus rund 30 NGOs unterstützen. Und Little World ist mit dabei. 2024 haben die Teilnehmer:innen über 40 Stunden Gespräche mit deutschlernenden Menschen mit Migrationshintergrund bei Little World geführt.
„Wir glauben an eine sozial gerechte und ökologische Welt und möchten allen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit geben, dazu einen Beitrag zu leisten“, erklärt Dr. Hellen Fitsch. „Mit Little World teilen wir das Ziel, Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten gute Arbeitsmarktchancen zu ermöglichen“, weiß die Leiterin Corporate Citizenship bei Accenture DACH und fügt hinzu: „Sprache ist dabei ein zentraler Hebel, denn Bewerbungen von Menschen, die gut Deutsch sprechen, sind aussichtsreicher. Die Volunteers von Little World helfen, Sprachkenntnisse zu verbessern und die hiesige Kultur näherzubringen.“
Ein starkes Duo für Integration
Die Kooperation mit Little World möglich gemacht haben Sarah Ehret und Christiane Richter, die auch weiterhin als die internen Botschafterinnen für dieses Programm bei Accenture fungieren. In einer Welt, in der gesellschaftliches Engagement und Unternehmensverantwortung immer wichtiger werden, zeigt eine solche Kooperation, wie positive Veränderungen bewirkt werden können.
Echte Freundschaften entstehen
Christiane Richter selbst führt ihre Sprachpatenschaft auch über die Initiative hinaus weiter: „Tatsächlich habe ich eine Partnerin bei Little World, mit der ich mich sehr gut verstehe. Wir sprechen regelmäßig und haben uns jetzt auch zum ersten Mal persönlich getroffen. Sie wohnt gar nicht so weit weg von mir“, erzählt sie. „Wir haben uns drei Stunden lang unterhalten – es war wirklich cool. Es fühlt sich an, als ob da gerade eine Freundschaft entsteht.“
Auch wenn es nur online sei, berichtet Christiane Richter, dass man trotzdem eine Verbindung zu der Person aufbaue. Man spreche irgendwann auch über private Dinge. Mit der Zeit entwickle sich so einfach eine andere Beziehung. „Für mich ist es auf jeden Fall bereichernd zu hören, wie sich jemand als Ausländer:in fühlt, der/die die Sprache noch nicht perfekt beherrscht – z.B. im Arbeitsalltag. Ich weiß schon mein Leben lang, wie die Arbeitsbedingungen sein sollten, was ein Arbeitgeber leisten muss und was nicht. Und dann denke ich manchmal: Krass, das ist für mich so selbstverständlich und für die andere Person eben nicht. Das finde ich sehr spannend.“
Digital und verbindlich
Auf die Frage, ob die Mitarbeiter:innen von Accenture innerhalb der Season of Impact eher ein digitales Engagement oder doch lieber etwas Analoges bevorzugen, bei dem man sich vor Ort engagieren kann, antwortet Christiane Richter: „Das habe ich mich auch schon gefragt. Vor Little World habe ich ein Sprachcafé betreut, das offen war für eine ganze Gruppe. Da waren am Anfang viele dabei, dann wurden es aufgrund des fehlenden Commitments immer weniger. Das klappt bei Little World auf jeden Fall besser, weil man Eins zu Eins mehr Verbindlichkeit schafft. Man schreibt sich dann auch mal kurz per WhatsApp: ,Heute klappt es nicht, lass uns morgen treffen.‘ Das ist eher wie eine Verabredung mit einer Freundin.“
Selbstwirksamkeit erleben
So haben die Teilnehmer:innen bei der Season of Impact eine positive Erfahrung machen können und „sehen, dass ihr eigenes Handeln einen positiven Effekt hat, was ihnen sicher das Gefühl der Zufriedenheit und Selbstwirksamkeit, ich würde sogar sagen Glück verschafft“, freut sich Dr. Hellen Fitsch. “Wir alle tragen Verantwortung, diese Welt lebens- und liebenswert zu gestalten. Ob als Bürger:in, als Politiker:in oder eben auch wir als Unternehmen, die eine große Verantwortung tragen, weil hier tolle Menschen mit relevanten Kompetenzen arbeiten, die NGOs mit weniger Personaldecke unterstützen können.“
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