Jolanta und Katharina

„Das bringt einen echt weiter!“

Wer mit Katharina und Jolanta spricht, bekommt den Eindruck, als würden sie sich ewig kennen. Getroffen haben sie sich bisher ausschließlich online. In der Tat passiert es bei Little World immer wieder, dass Menschen zueinander finden, die besonders gut zusammen passen. Miteinander gematcht werden Gesprächspartner:innen vor allem nach ihren Interessen, den verfügbaren Zeitfenstern und den Präferenzen, mit welchen Menschen sie sprechen möchten. 

Bevor die beiden Frauen anfingen, miteinander zu plaudern, hatte jede von ihnen bereits andere Gesprächspartner:innen, die dann jedoch aus verschiedenen Gründen aufhören mussten. Seit Juli 2024 treffen sich die Münsteranerin und die in Gütersloh lebende Polin möglichst jeden Donnerstagabend für etwa eine Stunde Plaudern via Little World. Dabei wird nicht auf die Uhr geschaut. „Wenn ich mit jemandem redenred will, dann will ich richtig mit ihm reden“, bestätigt Katharina. „Das soll doch Spaß machen und keine Pflichtübung wie in der Schule sein!“ 

Ohne Krimi geht die Mimi…

Da beide Katzen und viele andere gemeinsame Interessen haben, gehen ihnen die Gesprächsthemen nicht aus. Ihr Lieblingsthema sind jedoch Krimis: „Krimis lesen, Krimi-Podcasts, True-Crime-Serien“, zählt Jolanta auf. Besondere Fans sind die beiden vom regionalen Podcast „Verbrechen von nebenan“, in dem auch ostwestfälische Fälle besprochen werden, an die sich Katharina noch aus ihrer Kindheit erinnern kann. Gruselig finden die beiden das aber gar nicht. „Die Verbrecher aus den Geschichten sind doch längst hinter Schloss und Riegel!“ In ihrer Heimatstadt trifft Katharina auch immer wieder auf Dreharbeiten vom Münsteraner Tatort oder „Wilsberg“. 

Jolanta und Katharina haben sich wirklich gesucht und gefunden. Ihre Gespräche werden nur im Ausnahmefall „verschusselt“, wenn der einen nach der Arbeit mal die Augen zufallen, oder bei der anderen bei Bauarbeiten am Nachbarhaus versehentlich die Internetverbindung gekappt wurde. Ansonsten sind die beiden sehr redefreudig und lachen viel miteinander. Da gibt es auch mal einen Crashkurs in deutscher Geschichte, oder sie sprechen über ganz praktische Dinge wie das Blutspenden, die Arbeitswelt in Polen oder die Steuer.

„Abfärben“ nicht korrigieren

Auch Sprache ist ein Thema, aber nicht in Form von grammatikalischen Übungen, sondern ganz locker. Ab und zu schreibt Jolanta mal was auf deutsch auf und Katharina verbessert es, wenn nötig. Das hat sich so eingespielt. Eine Absprache darüber, ob und wie korrigiert werden soll, haben die beiden nicht getroffen. Korrigieren findet die 52-Jährige ohnehin blöd. „Ab und zu spiegle ich mal einen von Jolantas Sätzen, aber sonst hoffe ich einfach, dass etwas von mir abfärbt“, sagt sie. „Ja, da habe ich schon tolle Redewendungen gelernt“, lacht ihre aus Polen stammende Gesprächspartnerin und erinnert sich an „Das ist mir Latte“, „Alles Banane“ oder „Jacke wie Hose“.

„Mein Deutsch hat sich schon sehr verbessert!“, fasst die 49-Jährige zusammen. „Ich denke jetzt nicht mehr darüber nach, ob ich Fehler mache, ich rede einfach drauf los.“ Auch wenn es nur um eine Stunde pro Woche geht, bestätigt Jolanta „Das bringt einen echt weiter!“ Und Katharina fügt hinzu: „ Es ist doch auch viel interessanter, über das Leben zu reden, als Aufgaben abzuarbeiten.“

Ein Begriff, den Jolanta erst in Deutschland gelernt hat, ist das Wort „Funkloch“. Als sie vor sechs Jahren nach Deutschland kam, konnte sie zuerst nicht glauben, wie sehr wir hierzulande mit der Digitalisierung hinterher hinken, erzählt sie. „Aber inzwischen tut sich in Deutschland ja was.“ 

Der Austausch bei Little World ist für die beiden etwas Besonderes. „Das ist einfach großartig!“, lobt Katharina, „und dann geht das auch noch so einfach und unkompliziert!“ Jolanta und sie sind sich einig: Dass sie sich bei Little World kennengelernt haben, ist für beide einfach ein großes Glück.

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