In den Kennenlern-Gesprächen von Little World jeden Mittwoch Gemeinschaft erleben und neue Menschen kennenlernen
Community-Managerin Alice ist begeistert: Seit sie im November 2024 die Gruppengespräche moderiert, haben sich diese wöchentlichen Treffen enorm weiterentwickelt. „Am Anfang waren nur ein paar Deutschlernende da und kaum Muttersprachler“, erinnert sich die 26-Jährige. Doch das Verhältnis wurde bald ausgeglichener. So können beide Seiten einfach mal ausprobieren, wie sich das anfühlt, bei Little World mitzumachen.
Inzwischen kommen schon mal bis zu 30 Leute zu dem wöchentlichen Austausch und die Veranstaltung ist von einer halben Stunde auf eine Stunde gewachsen. Deshalb hat sich Alice nun auch Unterstützung geholt und bildet mit Amina und Annette ein Team. Gemeinsam stellen sie die Themen für die Breakout-Sessions zusammen und sammeln Feedback von den Teilnehmenden. Auch Ulrike hat schon ausgeholfen.
Die Vorstellungsrunde und die Breakout-Sessions
Jede Woche beginnt das Gruppengespräch mit einer kleinen Frage, die die Teilnehmenden in der Vorstellungsrunde beantworten: „Trinkst du lieber Kaffe oder Tee?“, „Was ist deine Lieblingsfarbe“, „Lernst du lieber mit Videos oder mit Büchern?“ oder „Welches ist dein deutsches Lieblingswort?“. Da ergeben sich jedesmal interessante Antworten.
Dadurch bleibt es auch für diejenigen interessant, die fast jedes Mal dabei sind. Denn inzwischen hat sich ein harter Kern von treuen Teilnehmenden herausgebildet, zu dem sich jede Woche wechselnde neue Leute gesellen. So entsteht ein Gefühl von Gemeinschaft und auch dafür, aus welchen Teilen der Welt sich hier Menschen zusammengefunden haben, um Deutschsprechen zu üben.
Richtig spannend wird es dann im wichtigsten Teil des Gruppengesprächs: den beiden Breakout-Sessions. Dabei wird die große Runde von Alice in kleine Grüppchen von zwei oder drei Teilnehmenden unterteilt. Diese sprechen miteinander über das von Alice vorgestellte Thema und lernen dabei etwas über die Kultur des anderen. Danach geht es jeweils zurück in die große Runde, wo dann einzelne Dinge, über die man gesprochen hat, mit allen geteilt werden können.
Bunte und spannende Themen
Beim Thema Picknick stellte sich beispielsweise heraus, dass es je nach Kultur ganz verschiedene Vorstellungen von einem gelungenen Essen an der frischen Luft gibt: Was für die einen klein aber fein mit kalten Speisen aus einem Korb am schönsten ist, macht anderen erst mit mindestens zwanzig Leuten und dem Grillen von viel Fleisch Spaß. „Beim Thema Künstliche Intelligenz gab es die erste richtige Diskussion in der großen Runde“, erinnert sich Alice. Ihr Highlight bisher war, als beim Thema Lieblingsorte jemand Damaskus so wunderschön beschrieb, dass sie die Stadt fast vor sich sehen konnte.
Lustig wurde es zum Beispiel, als Stereotype über Deutschland das Thema war. Während die einen die Vielfalt von deutschen Brotsorten bewunderten, war es für andere ein Aha-Moment gewesen, zu erleben, dass nicht alle Deutschen in Dirndl und Lederhosen rumlaufen. Über die Deutsche Bahn und die Bürokratie stöhnten indessen nicht nur die Lernenden, sondern auch die Muttersprachler:innen.
“Die Gruppengespräche haben mir schon sehr geholfen!“, berichtet der deutschlernende Waldemar. “Ich habe mit verschiedenen Leuten gesprochen, und das hilft mir, besser Deutsch zu verstehen. Besonders gut ist, dass so viele Deutsche helfen.” Auch untereinander geben sich die Lernenden immer wieder Tipps, die ihnen beim Spracherwerb helfen.
Berührungsängste abbauen
Einige der Deutschlernenden wie zum Beispiel Amina, Thami und Fazal, die schon lange bei Little World dabei sind, sprechen inzwischen so gut, dass Alice sie auch schon mal mit Anfängern in eine Breakout-Session einteilt, wenn es nicht genug Muttersprachler:innen gibt.
Andere Teilnehmer kommen erst mal nur zu den Gruppengesprächen, um ihre Schüchternheit mit Fremden zu sprechen zu verlieren. Und diese Berührungsängste betreffen nicht nur die Lernenden. „Die Gruppengespräche sind ein unverfängliches Angebot mit einer geringen Barriere“, sagt Muttersprachlerin Susanne. Sie findet auch die Regelmäßigkeit gut, in der die wöchentliche Veranstaltung stattfindet.
Manche Teilnehmenden kommen auch deshalb zu den Gruppengesprächen, weil sie nur manchmal Zeit haben, oder während sie auf ihre:n erste:n Gesprächspartner:in warten.
Voneinander lernen
Manchmal finden sie sich stattdessen direkt in den Gruppengesprächen, wie zum Beispiel Jiaqi und Achim oder Thami und Annette. Sie haben sich bei den Breakout-Sessions zum ersten Mal getroffen und wollten weiter miteinander in Verbindung bleiben. „Wir haben uns von Anfang an gut verstanden“, freut sich Thami. „Wir sind Freunde geworden und bringen einander die Kultur des anderen näher.“
“In Little World habe ich nicht nur die Möglichkeit, mein Deutsch zu üben, sondern auch andere Kulturen in verschiedenen Bereichen kennenzulernen und zu verstehen.“, beschreibt Ceyda ihre Erfahrungen. “Es hat mir Spaß gemacht, mit einem indischen Teilnehmer über Tanzkultur zu sprechen, und es war wirklich interessant, über das Wahlalter zu diskutieren.“ Auch Susanne mag die Gruppengespräche über die verschiedenen Sichtweisen und Unterschiede im alltäglichen Leben: „Der kulturelle Austausch ist gigantisch!“
“Das war eine sehr tolle Idee, die Gruppengespräche einzuführen! Vielen Dank dafür!”, freut sich Waldemar. “Jeder ist herzlich willkommen und kann sich von Beginn an als Teil einer kleinen vielfältigen Gemeinschaft, einer ‘Little World’ fühlen.“, weiß Ulrike. “Es ist jede Woche von Neuem spannend, mit wem man wohl als nächstes spricht.“
Du möchtest beim nächsten Kennenlern-Gespräch dabei sein?
Dann komm mittwochs um 17.30 Uhr in unseren Gruppenchat (dieser Link funktioniert nur zur grnannten Zeit).